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2 REISEGESELLSCHAFT . September bis Mitte November oder Anfang April bis Mitte Juni zu
seiner Reise durch Syrien wählen; alle anderen Monate sind zum
Mindesten ungünstig, ja selbst der Herbst kann mit Rücksicht auf
die unangenehme Rückreise für den Europäer nicht als günstig be-
zeichnet
werden, und so bleibt nur das Frühjahr übrig, also der
Beginn der Reise mit Yâfa-Jerusalem (s. unten).

Reisegesellschaft. Den Orient allein zu bereisen, ist auf
die Dauer ermüdend und meist ein Drittel, unter Umständen auch
die Hälfte theurer als in Gesellschaft. Der Betrag einer Menge von
Ausgaben, die einmal zu machen sind, genügt in vielen Fällen für
Mehrere ebenso gut, wie für einen Einzelnen. Aber abgesehen von
dem Gelde wird der Einzelne weniger schnell mit den Leuten des
Landes, mit denen er in Verkehr treten muss, fertig werden, als
eine Gesellschaft. Zudem ist nicht zu vergessen, dass die ganze
Reise durch ein Land führt, dessen Bewohner, was Sprache und
Lebensanschauungen betrifft, uns völlig fremd sind, und dass den
Einzelnen daher leicht ein drückendes Gefühl des Alleinseins
beschleicht; zwei oder mehrere haben doch immer gegenseitig
einen sichern Halt. Der Reisende, welcher von Europa her ge-
wohnt
ist, am Abend in einen Gasthof zu kommen, in jedem Städt-
chen
eine Unterhaltung zu finden, wird sich im Orient getäuscht
finden; selbst wenn er mit der Landessprache vertraut ist, wird er
der ewig stereotypen Fragen der Eingebornen bald satt werden.
Zudem wird mancher Reisende, der des Reitens ungewohnt ist,
angegriffen von der Tagesreise, die vielleicht auch wenig Ab-
wechselung
geboten hat, am Abend müde auf seinen Stuhl oder
Teppich sinken. Ganz anders, wenn er eine angenehme Reise-
gesellschaft
hat, mit der er sich aussprechen, die Erlebnisse und
Beobachtungen des Tages noch einmal durchleben kann. Es ist
nun einmal so: der Eine wird sich vor dem andern geniren, müde
zu erscheinen, und darum auch weniger daran denken, dass er es
wirklich ist, im schlimmsten Fall mit dem Andern darüber lachen,
statt sich zu ärgern. Im Allgemeinen darf man sicher sein,
in Palästina und Syrien während der Saison angenehme Reisege-
sellschaft
zu finden. Vorsicht in der Wahl derselben ist natür-
lich
um so mehr am Platze, als man bei Touren ins Innere bis
zum Ende derselben eng an einander gebunden ist und die Freiheit
und die Ansprüche des Einzelnen sich dem Allgemeinen unterzu-
ordnen
haben; besonders verständige man sich vorher über die ein-
zuhaltenden
Ruhetage. Ueber Religion zu sprechen liegt in Palästina
eben so nahe als in Europa über Politik; um sich nicht zu ent-
zweien
, wird man gut thun, jeden Meinungsaustausch darüber
von der Unterhaltung auszuschliessen.

Reiserouten. Um einen flüchtigen Einblick in das Land zu
gewinnen, die interessantesten Punkte im Süden und die schönsten
im Norden zu besuchen, genügen vier Wochen, die sich folgen-
dermassen
vertheilen lassen: